Es gab eine Zeit, in der ich morgens vor dem Spiegel stand und meine Augen kaum wiedererkannte: müde, verweint, fremd. Äusserlich schien alles perfekt – eine liebevolle Familie, ein unterstützender Partner, ein erfolgreicher Masterabschluss in Biomedizin. Doch in meinem Inneren tobte ein Sturm aus Selbstkritik, Sorgen und der Angst, etwas oder jemanden zu verlieren.
Dank meiner Forschung und meines Studiums der Biomedizin wusste ich, wie unser Gehirn auf Zellebene funktioniert. Ich kannte die Strukturen, Hormone und Neurotransmitter, verstand die Mechanismen des Denkens – und hörte dennoch diese harsche Stimme, die mir zuflüsterte: „Du bist nicht gut genug. Andere sind besser, schöner, weiter …“ oder „Du bist nur liebenswert, wenn du leistest.“